iPad Pro als professionelles Grafiktablett brauchbar?

Ist das iPad Pro als professionelles Grafiktablett brauchbar? Die Antwort lautet: Ja. Und warum das so ist und wieso ich diese Info teilen will möchte ich im folgenden Blogartikel erläutern. Das iPad Pro ist mit den richtigen Apps wie procreate, Astropad, Duet Display für mich wirkliche eine Alternative zu einer Zeichenstation wie z.B. dem Wacom Cintiq. Deshalb möchte ich über meine Erfahrungen mit den beiden Grafiktabletts sowie die Vor- und Nachteile der einzelnen Geräte berichten und den Grund nennen warum mein IPad Pro mein Cintiq 21 Ux als professionelles Zeichentablett ersetzt hat. Hierzu vergleiche ich das Apple IPad Pro 12.9 Zoll (2015er Modell) mit dem Wacom Cintiq 21Ux (2010er Modell). Für das Wacom Cintiq benutzte ich einen IMac 27 Zoll 5k Apple Rechner (Ende 2014er Modell). Ich (Autor: Bartosz Dronka) habe beide Geräte selbst gekauft und werde nicht vom Apple oder Wacom auf irgendeine Art und Weise unterstützt.

 

Die Geräte:

Es handelt sich hier um Grafiktabletts mit integriertem Display. Auf beiden Geräten ist das Zeichnen mit einem speziellen Eingabestift (Apple Pencil oder Wacom Pen) direkt auf dem Display möglich. Beide Grafiktabletts wurden von mir für die Erstellung von Illustrationen für Print und Non Print (für Motion Graphics/Erklärvideos) genutzt. Hierzu nutze ich folgende Software und Hardware:

Apple iPad Pro:

  • Procreate App. Zeichen-App ähnlich zu Photoshop welche speziell für das IPad konzipiert worden ist.
  • Astro Pad App. Eine App die aus dem IPad ein „vollwertiges“ Grafiktablett macht. Es „spiegelt“ den Computer (an dem das IPad per USB oder Wifi angeschlossen ist) und ermöglicht so die Nutzung bzw. Steuerung der  Programme auf dem Computer. So kann z.B. in Adobe Photoshop oder Adobe Illustrator gezeichnet werden.
  • Apple Pencil (1. Generation). Vorsicht: Der aktuelle Apple Pencil (2018er Modell) kann nur mit einem aktuellen IPad Pro betrieben werden.

Wacom Cintiq 21UX:

  • Direkter Anschluss an den Rechner (Mac oder PC) somit können alle Programme, die das Wacom 21UX unterstützen, genutzt werden. Hierzu zählen z.B. Adobe Photoshop, Adobe Illustrator, Adobe Indesign, Autodesk Sketchbook Pro, Artrage und Corel Painter
  • Wacom Pen

 

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen den zwei Grafiktabletts, der nicht unerwähnt bleiben sollte: Das IPad Pro ist ein mobiles Grafiktablett, d.h. man kann das Gerät ohne einen Computer ohne Einschränkungen nutzen. Bei Bedarf können die Daten via Air Drop (nur an einen Apple Computer), Dropbox, ICloud oder via Mail an einen Computer übertragen werden.

Das Wacom Cintiq 21 UX hingegen ist ein stationäres Grafiktablett, welches ohne den Anschluss an einen Rechner nicht betrieben werden kann. Des Weiteren muss der nötige Gerätetreiber auf dem Rechner installiert sein. Um einen „fairen“ Vergleich zwischen den beiden Geräte zu gewährleisten sollte man sich auch das Wacom MobileStudio Pro anschauen. Eine mobile Grafiktablett-Lösung mit Intel Core i5 Prozessor.

Die Arbeit:

Grundsätzlich arbeitet es sich auf beiden Geräten exzellent. Man merkt, dass die Geräte für den professionellen Einsatz konzipiert worden sind. Das Zeichnen auf den Geräten läuft sehr flüssig und fühlt sich sehr natürlich an. Der Stift liegen gut in der Hand und man gewöhnt sich schnell daran nicht zu feste auf das Display zu drücken. Der Wacom Pen ist ein wenig leichter als der Apple Pencil und liegt durch die Gummierung am Schaft ein wenig besser in der Hand. Der Apple Pencil hat hingegen eine sehr glatte Oberfläche. Dieser Nachteil des Apple Pencil lässt sich aber durch ein spezielle Gummi-Hülle beheben.

Die Displays sind bei beiden Geräten sehr scharf und unterscheiden sich grundsätzlich in der Größe und Auflösung. Die Displayoberfläche beim Wacom ist rauer als beim iPad Pro was einen angenehmeres Zeichengefühl bietet und man fast wie auf Papier über das Display gleitet (natürlich nur mit einem Zeichenhandschuh). Man sollte aber bei beiden Geräten über den Einsatz einer Displayfolie nachdenken. Das Wacom Cintiq 21 UX ist mit seinen fast 21 Zoll Displaygröße sehr einnehmend auf dem Schreibtisch und sehr gut als zweiter Computermonitor nutzbar. Das Apple iPad Pro kann man mit der entsprechenden App (Duet Display) ebenfalls als zweiten Monitor am Computer nutzen, der dann um einige Zoll kleiner ist.

Die Software:

Bei der Software spielt das iPad Pro seine Stärken aus. Das iPad nutzt sowohl die Programme des Computer durch Astro Pad und Duett Display, als auch Apps wie z.B. procreate, Adobe Sketch, Vectornator, Autodesk Sketchbook Pro. Das Wacom Cintiq 21 UX hingegen nutzt nur die Programme auf dem Computer.

Fazit:

Beide Geräte haben ihre Daseinsberechtigung. Dennoch habe ich mich für das Apple iPad Pro entschieden. Da es durch die verfügbaren Apps, den Apple Pencil mit seinem realistische Zeichengefühl und der sehr guten Bildschirmauflösung eine echte Alternative zum Wacom Cintiq 21UX. Zudem ist es viel mobiler einsetzbar, leichter, platzsparender und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. In Kombination mit einem Tastatur-case (Logitech oder Apple) ist es zusätzlich noch eine hervorragende Laptop-Alternative. Das Wacom Cintiq 21 UX hingegen punktet durch seine Displaygröße (bis 27 Zoll Cintiq-Modelle möglich). Man muss sich also am Ende entscheiden was einem im Arbeitsalltag wichtig ist, was zum persönlichen Workflow passt und dementsprechend sein Gerät wählen.

Neugierig geworden?

Wenn Sie mehr zu unseren Projekten und unserem Workflow erfahren wollen sehen Sie sich gerne weitere Blogartikel an oder besuche uns bei Instagram.